Do 17.02.22· Tür 20:00· Beginn 20:30· Kollekte
Ekstase · «royalscandalcinema»
Eine hüllenlose Hedy Lamarr in Zeiten der allgemeinen Maskierung! Der Film- und Referatszyklus «royalscandalcinema» fährt sein Programm wieder auf mit «2G+» und einem Themenabend zum österreichisch-tschechischen Filmklassiker «Ekstase» von Gustav Machatý – mit Einführung durch Bernd Herzogenrath, Professor an der Goethe-Universität Frankfurt.
[Gustav Machatý | 1933 | 95 Min. | DE/en] Einführung: Bernd Herzogenrath «Ekstase» ist in vielerlei Hinsicht ein spannender Film. Er existiert in unterschiedlichen Fassungen, wurde bereits im Ursprung in drei Sprachvarianten – die in ihrer Besetzung voneinander abwichen – produziert und nach seiner Veröffentlichung je nach Land, Geschmack und geltendem Zensurrecht neu geschnitten. Er gilt vielen Filmhistoriker:innen als jener Film (abgesehen von pornographischen Erzeugnissen), der den ersten weiblichen Orgasmus visuell in Szene setzt. Er zeigt, zumindest in seiner ursprünglichen Fassung, eine emanzipierte Frau als Protagonistin, die selbstbewusst und selbstbestimmt dem bürgerlichen Korsett einer unglücklichen Ehe entflieht. Der jungen Hedy Kiesler bot der Film die Möglichkeit, sich zur weltberühmten Hedy Lamarr zu wandeln. Bernd Herzogenrath studierte Englische und Deutsche Sprachwissenschaft. Anschliessend promovierte in Amerikanischer Literatur. Nach Aufenthalten in Berkeley, Köln, Worcester und Hannover wurde er auf den Lehrstuhl für England- und Amerikastudien an der Goethe Universität Frankfurt am Main berufen. Herzogenrath forscht in den Bereichen Films Studies, Soundstudies, Medientheorie und -philosophie. Er schrieb zu Paul Auster, Edgar G. Ulmer, Gilles Deleuze - und ist Herausgeber von «The Films of Tod Browning» und «The Cinema of Tod Browning: Essays of the Macabre and Grotesque».